Montag, Mai 07, 2007

The Reaping – Die Boten der Apokalypse

Mose und Aaron taten, wie ihnen der Herr geboten hatte, und Mose hob den Stab und schlug ins Wasser, das im Nil war, vor dem Pharao und seinen Großen. Und alles Wasser im Strom wurde in Blut verwandelt.(2. Buch Moses 7/20)

Gott, so steht es in der Bibel, sandte einst 10 Plagen über Ägypten. Der Pharao sollte das Volk Israel aus seiner Sklaverei ziehen lassen. Heute, knapp 2300 Jahre später, in Haven, einem kleinen religiösen Dorf in den Sümpfen Louisianas, werden die Einwohner erneut Zeuge scheinbar übernatürlicher Ereignisse...



Die Story

Das Blut im alten Ägypten nur Algen, die damalige Sonnenverdunklung nur ein Sandsturm, Katherine Winter (gespielt von Hilary Swank) glaubt nicht mehr an Wunder. Die Frühere Pastorin verlor während einer Missionsarbeit im Sudan ihren Mann und ihre Tochter. Sie brach mit der Kirche, wurde Universitätsprofessorin und ist nun Spezialistin im Auflösen scheinbar göttlicher Phänomene. Ihr ruf ist hervorragend, bisher konnte sie jedes ihrer untersuchten Ereignisse naturwissenschaftlich erklären. So kommt es, dass der Lehrer Doug Blackwell (David Morrissey) sie um Hilfe bittet. In seinem Heimatstädtchen geschehen unglaubliche Dinge. Der Fluss hat sich Blutrot gefärbt. Ein Junge wurde dort von seiner kleinen Schwester tot aufgefunden. Die streng religiösen Einwohner sehen dies als Zeichen Gottes und geben der kleinen die Schuld. Katherine folgt deshalb zusammen mit ihrem Kollegen Ben (Idris Elba) der Bitte Dougs und macht sich auf den Weg, das Rätsel zu lösen. Sie stößt auf Geschehnisse die es schwer machen rational zu bleiben und begibt sich auf einen schmalen Weg zwischen Glaube und Aberglaube.

Kritik

The Reaping ist ein Film an dem sich die Meinungen spalten werden. Überzeugt er auf der einen Seite nicht immer durch überragende Story und präsentiert dem Zuschauer nicht wirklich neues, so schafft er es trotzdem Spannung zu erzeugen und bietet dem Genre-Freund ein solides Filmerlebnis. Die vereinzelten Schocksituationen sind gut gelungen, die Traumsequenzen im Film sind einfallsreich gemacht und geben dem Zuschauer tiefe Einblicke in Katherines Vergangenheit, wirken jedoch zeitweiße im Moment zwischen Traum und Realität verwirrend. The Reaping schafft es den ganzen Film lang die Zuschauer über das Ende im Ungewissen zu halten. Dies geschieht über den Zweifel an der Position einiger Charaktere im Film und findet sein wirklich überraschendes Ende in einem großen Finale. Hier kann der Film ganz klar Punkten, am Ende deckt sich dem Zuschauer ein Szenario auf, mit dem er so nicht gerechnet hätte.

Der Star des Films ist ganz klar Hilary Swank. Zumindest etatmäßig, denn sie schafft es zwar die Rolle gut zu besetzten, wirkt aber nicht wie eine zweifache Oscargewinnerin. Hier muss man jedoch verteidigend sagen, dass der Film nicht mehr hergibt. Trotzdem spielt sie souverän und sympathisch. So trägt auch sie ihren Teil dazu bei, dass der Film von Regisseur Stephen Hopkins seine kompletten 99 Minuten gut anzusehen bleibt. The Reaping präsentiert sich als ein solider Horrorfilm, der allerdings nicht im Entferntesten als Schocker zu sehen ist und durchaus auch Freunden von Thrillerfilmen zu empfehlen ist. Wer eine absolut neue Story mit wahnsinnigen Effekten sucht wird von The Reaping leider enttäuscht sein. Allen anderen Filmfans bietet er jedoch wirklich sehenswerte, gute Unterhaltung.

Benotung

Story

3

Besetzung

3

Action

3

Humor

-

Spannung

2