Donnerstag, Mai 31, 2007

300 - Der Film

Inhalt

„Leb wohl Liebste“. Er spricht es nicht aus! Für Zärtlichkeit ist hier kein Platz. Kein Platz für Schwäche, nicht in Sparta. Nur die Starken, die unbeugsamen dürfen sich Spartiaten nennen…

die Zuschauer vernehmen diese Sätze und sehen, wie Spartas König Leonidas mit 300 seiner Männer in den Norden Griechenlands zieht. Es steht ihnen eine schlacht gegen einen Gegner bevor, dessen stärke nur zu schätzen ist, dessen Ziel Unterwerfung heißt und dessen Wut von Leonidas selbst geweckt wurde.


Der Film beginnt mit der Erzählung von König Leonidas Kindheit. Die Spartaner sind ein stolzes Volk. Sie sind ein Volk der Krieger, ihre Männer und Frauen verkörpern Kraft, Freiheit und Kampfeswillen. Schwäche wird nicht geduldet, kranke oder schwache Babys sofort getötet. Ein Spartanischer Junge wächst als Krieger auf. Er wird unterrichtet in der Kunst des Kampfes, des Überlebens und in der Fähigkeit Schmerzen zu ertragen. Als kleines Kind schon von der Mutter getrennt muss er sich behaupten, er muss Prüfungen bestehen und überleben. Nur so wird er zum Spartiaten.

So auch König Leonidas. Er regiert bereits seit vielen Jahren, als ein persischer Abgesandter in Sparta eintrifft. Seine Forderung: Erde und Wasser für den Gottkönig Xerxes. Zum Zeichen der Unterwerfung. Dies erweckt Wut in Leonidas. Der Perser droht Sparta mit Sklaverei und Unterwerfung, breitet die Schädel getöteter Könige aus und beleidigt die Königin. Mit den Worten „Das ist Sparta!“ tritt Leonidas ihn in einen nicht enden zu scheinenden Abgrund. Er ist sich bewusst, dass es bald zum größten Kampf kommen wird, den Sparta jemals Kämpfen musste. Ein Kampf um Leben, Freiheit und Ehre. Gegen eine Streitmacht, die gekommen ist die Welt zu beherrschen.

Wie es Tradition ist, muss König Leonidas bevor er in den Krieg zieht das Orakel befragen. Verunstaltete, eklige Böcke, mehr Monster als Menschen und trotzdem benötigt er ihre Zustimmung. Er beschenkt sie reichlich mit Gold, denn auch sie gieren nach Reichtum und Macht. Doch Leonidas erfährt Ablehnung. Ein Religiöses Fest steht an, ein Fest an dem traditionell keine Kriege geführt werden. Der König ist sauer und doch machtlos. Das Wort der Alten zählt in Sparta viel, er kann nicht mit dem Heer in die schlacht ziehen. Diesmal konnte er die Zusage des Orakels nicht erkaufen. Es wurde bereits bezahlt: mit persischen Münzen.

Leonidas muss sich etwas anderes einfallen lassen. Die kampflose Unterwerfung kommt für ihn nicht in Frage. So lässt er 300 Männer zusammenkommen. Sofort sind auch einige zwielichtige Mitglieder des hohen Rates zum Geschehen geeilt. Sie ermahnen den König, er dürfe nicht mit dem Heer in die Schlacht ziehen. Leonidas verneint das. Seine Männer seien kein Heer, sondern nur seine Leibgarde, er ziehe nicht in die Schlacht sondern wolle wandern, lange wandern, zur nordgriechischen Küste.

So marschieren die Männer los. Zurück bleiben die Verärgerten Minister, das große Heer und eine einsame Königin samt Sohn.

Die persischen Truppen müssen, an der Küste angekommen, durch eine enge Felsschlucht. Dort, so der Plan Leonidas, wäre die Überzahl der Perser nutzlos, dort wolle man eine Angriffswelle nach der anderen aufhalten.

Der Zuschauer muss nun nicht mehr lange warten und der Film beginnt endlich mit dem, was ihn so sehenswert macht: bildgewaltige Schlachtszenen. Gottkönig Xerxes kommt mit dem größten Heer nach Griechenland, dass die Welt je gesehen hat. Seine Armee lässt die Erde beben, ihre Pfeile verdunkeln den Himmel. Doch Leonidas und seine Mannen kennen keine Furcht. „Nehmt ihnen alles, doch schenkt ihnen nichts!“, die Schlacht beginnt…

Kritik

Der auf Frank Millers (Sin City) Comic basierende Film von Zack Snyder ist wahrlich nicht jedermanns Sache. Logik, tiefsinnige Dialoge, eine rundum geschlossene Story, Vielschichtigkeit der Handlung – wer auf dies alles in einem Film nicht verzichten kann, der ist mit 300 nicht unbedingt gut bedient. Auch blutige Kampfszenen erfreuen nicht jeden Zuschauer. Doch gerade das ist es, womit 300 auftrumpfen kann. Die Kämpfe sind unglaublich dynamisch und grandios choreographiert. Das Adrenalin fließt in Strömen. Der Zuschauer befindet sich in einer effektvollen Schlacht gegen Monster und mutantenähnliche Wesen. In Scharen fallen diese zu Boden, das Blut fließt in Strömen und die Muskelbepackten Spartiaten zerschlagen eine Angriffswelle nach der nächsten. 300 ist ein bildgewaltiger und Actiongeladener Heldenepos. Als Zuschauer muss man sich darauf gewiss einlassen, Freunde von Friede-Freude-Eierkuchenfilmen werden sich diesen Film definitiv nicht bis zum Ende anschauen mögen. Die Prioritäten sind im Film ganz klar verteilt: muskulöse Krieger, brutale Kämpfe und großartige Effekte. Ersteres wird durch Gerard Butler (Das Phantom der Oper, Die Herrschaft des Feuers) in der Rolle des Leonidas sichergestellt. Ihm zur Seite stehen David Wenham (Herr der Ringe - Die zwei Türme, Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs, Van Helsing) und Michael Fassbinder („Band Of Brothers“), sowie dutzende weitere Waschbrettbauch tragende Schauspieler.

Mit großen Dialogen wird der Zuschauer leider nicht bedient. Der Film versucht zwar noch einen weiteren Handlungsstrang einzubringen, indem Leonidas Frau Gorgo (Lena Headey) mit einem Appell an den Rat der Spartaner versucht, diesen zu überzeugen das Heer Spartas ebenfalls in die Schlacht zu schicken. Doch ihr, sowie das Leonidas Gerede über Ehre, Rechte und Freiheit wirken in Anbetracht der Tatsache, das die Spartaner ihre eigenen Kinder töten und blutgierige Krieger sind, nicht besonders glaubwürdig.

Der Film polarisiert wie kein Zweiter zurzeit. Die Iraner fühlen sich von den Amerikanern angegriffen, werden sie doch in 300 als verabscheuungswürdige Mutanten dargestellt. Dies stimmt auch, „Gut und Böse“ sind im Film ganz klar verteilt. Doch sollte man bei all der Diskussion um Gewalt, Körperkult und faschistoider Ideologie im Film nicht vergessen, dass es sich hierbei um eine Comicverfilmung handelt, in der die Zuschauer in erster Linie von den genialen Kampfszenen begeistert und sich bewusst sind, das all das was sie sehen pure Fiktion ist. Es steht jedoch außer Frage, dass 300 ein Film ist, der sich nicht für den allgemeinen Filmabend eignet. Die vielen Schlachtrufe sowie die immer wieder zelebrierte Kriegermentalität der Spartaner können gewiss dem einen oder anderen Zuschauer ziemlich auf die nerven gehen. Andererseits bietet genau dies, gepaart mit spannenden und effektvollen Schlachten, den Freunden von großen Kinokämpfen und heroischen Erzählungen einen großen Schauwert. Zu empfehlen ist sicherlich der Trailer des Films. Denn nach dem weis jeder wo er dran ist. Und wer sich dann denkt „wow, das geht ja ab!“, der sollte sich dieses Filmvergnügen auf jeden Fall gönnen.

http://wwws.warnerbros.de/300/

Benotung

Story

4

Besetzung

1-

Action

1

Humor

2-

Spannung

1-